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Hegemoniale Männlichkeit

Das Konzept der Hegemonialen Männlichkeit wurde von der australischen Soziologin Raewyn Connell entwickelt und 1995 in ihrem Buch Masculinities (dt. Der gemachte Mann. Konstruktion und Krise von Männlichkeiten; 1999) erweitert.

Connell beschreibt Männlichkeiten als eine soziale Konstruktion, die auch historisch unterschiedlich verortet werden kann, das heißt, je nach historischem Kontext kann eine andere Männlichkeit dominant sein. Nach Connell gibt es unterschiedliche Männlichkeitsmuster und diese drücken nicht in der gleichen Weise die Dominanz der Männer und die Unterdrückung der Frauen aus. Hegemoniale Männlichkeit definiert sich in diesem Sinne immer in Relation zu subordinierten/ untergeordneten Männlichkeiten in einem hierarchischen Gerüst.

Letztere unterteilt Connell in marginalisierte, unterdrückte und komplizenhafte Männlichkeiten.

Zu den unterdrückten Männlichkeiten zählt Connell unter anderem „homosexuelle Männlichkeiten“ und argumentiert, dass diese im Zuge der Unterdrückung durch „heterosexuelle Männlichkeiten“ an das unterste Ende der männlichen Geschlechtshierarchie geraten, jedoch auch die stärkste Opposition zur Hegemonialen Männlichkeit bilden und diese wiederum am stärksten in Frage stellen.

Komplizenhafte Männlichkeiten, zu denen Connell die Mehrheit der Männer rechnet, profitieren dagegen von der Hegemonialen Männlichkeit, da sie an der sogenannten patriarchalen Dividende (der allgemeine Vorteil, der Männern aus der Unterdrückung von Frauen erwachse) teilhaben und damit die Hegemoniale Männlichkeit stützen, ohne sie selbst zu erreichen.

Marginalisierte Männlichkeiten dagegen seien allgemein Männlichkeiten unterdrückter Schichten und „Ethnien“. Dabei sichert die Unterordnung bestimmter Gruppen von Männern die Herstellung und den Erhalt der Hegemonie anderer Männer. Connells Konzept legt den Fokus der Betrachtung also nicht „nur“ auf das Verhältnis von Männern und Frauen, sondern ermöglicht ebenso die Analyse von Männlichkeiten untereinander. Sowohl für kulturtheoretische und -geschichtliche Betrachtungen und Analysen als auch für die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit Geschlechterverhältnissen und Körperpolitiken kann die beschriebene Konzeption der Hegemonialen Männlichkeiten Perspektiven eröffnen.

 

(Quelle: https://www.krass-mag.net/?glossar=hegemoniale-mannlichkeiten, 28.06.20)

Heteroflexibel

Heteroflexibilität ist eine Form der sexuellen Orientierung, die zum Großteil durch heterosexuelle Aktivität charakterisiert ist. Der lediglich minimale homosexuelle Anteil grenzt die Heteroflexibilität von der Bisexualität ab. Sie wird auch umgangssprachlich als „meistens hetero“ bezeichnet. Obwohl sie manchmal mit der Bi-Interessiertheit gleichgesetzt wird, die ebenfalls in den Grenzbereich zwischen Hetero- und Bisexualität fällt, grenzen andere Autoren die Heteroflexibilität ganz klar ab, da sie den „Wunsch, mit […] Sexualität zu experimentieren“, nicht aufweist, der durch den Begriff „bi-interessiert“ impliziert wird. Die umgekehrte Situation, in der die homosexuelle Aktivität dominiert und nur ein kleiner Anteil heterosexueller Aktivität vorliegt, wird mit dem entsprechenden Begriff Homoflexibilität bezeichnet.

Von: https://de.wikipedia.org/